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Montag, 3. Oktober 2016

Gedanken zur deutsch-deutschen Einheit

Heute schwingen die Politiker wieder große Reden zum Tag der deutschen Einheit. Im Fernsehen läuft Good bye, Lenin und in den Zeitungen sieht man Bilder vom Mauerfall.
Aber wir hier vom Eurocamp sind die gelebte deutsch-deutsche Einheit schlechthin. Seit eineinhalb Jahren nämlich arbeiten Ossis und Wessis friedlich miteinander, ohne sich täglich zu fragen, ob das denn überhaupt möglich ist.
Alex, Nicole, Siggi, Jan, Florian und ich sind Wessis, Thomas, Anja, Siggi Jung und Sabine Ossis.
Was dachtest du, als du hörtest, dass eine Gruppe an Wessis den Campingplatz übernehmen will, frage ich DJ Hagen (Ossi), der gerade zu Besuch ist.
Hagen ist nachdenklich. Das Thema berührt ihn. Er hatte sehr unterschiedliche Erfahrungen nach der Wende gemacht, vor allem auch erlebt, wie Wessis versuchten, sich schnell zu profilieren und Gewinne zu erzielen, die sie dann doch in den Sand setzten. Auch berufliche Umstrukturierungen musste er erleben, und es ging so viel soziale Sicherheit verloren. Heute aber sieht er den Platz im Aufwind und ist froh, dass er in Privatbesitz gegangen ist.
Alex findet im Osten vieles einfacher. Gerade beim Improvisieren sind hier seiner Meinung nach alle spitze, und auf einem Campingplatz muss ständig etwas angefertigt werden, das es nicht zu kaufen gibt. Da beschreibt man etwas und es wird ganz einfach umgesetzt, ohne viel nachzufragen, sagt er. Nur die Bürokratie ist seiner Meinung nach hier viel komplizierter – besonders beim Bauamt.
Thomas war einfach nur froh, dass es mit dem Platz aufwärts ging – ob Ossi oder Wessi war ihm ganz egal. Jetzt macht das Arbeiten wieder Spaß und er sieht eine gute Entwicklung des Platzes.
Siggi liebt es, in Brandenburg zu sein. Vor allem, dass hier die Natur so unberührt ist und die Felder so weit wirken, gefällt ihm sehr. Das sieht auch Jan so.
Nicole vermisst manchmal die liebevolle Pädagogik des Kindergartens in Niedersachsen. Hier ist doch alles streng und reglementiert.
Siggi Jung erzählt, wie sich die Verzehrgewohnheiten nach der Wende verändert haben. Man isst viel gesundheitsbewusster, bestellt Salate und trinkt Mineralwasser statt Bier oder Limo. Auch ist die Küche viel europäischer geworden. Größer geworden ist aber auch der Müll. Jetzt gibt es viel Verpackungsmüll und Einwegflaschen.
Insgesamt aber merkt man hier nur am Dialekt, woher der einzelne kommt! Doch ob Ossi oder Wessi – wir sind ein tolles Team!

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